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80 Jahre „Kreuzweg zum Bullayer Kreuz“

Bullayer Kreuz Ank
Datum:
7. Aug. 2025
Von:
Tanja Manderscheid

Während des 2. Weltkrieges wollten die Alliierten die Bullayer Brücke zerstören, um damit die Nachschubwege nach Frankreich für Kanonen, Waffen und Material zu unterbinden. Dadurch war Bullay häufig Luftangriffen ausgesetzt.  Aufgrund der zahlreichen Luftangriffe auf Bullay hatten die Bullayer Familien kleine Hütten in der Ank gebaut und lebten dort monatelang im Schutz des Waldes. Auch der damalige Pfarrer, Pastor Schneiders, lebte dort mitten unter den Bullayer Familien.

Unweit des Bullayer Kreuzes im Bullayer Wald steht in der Ank ein altes gusseisernes Kreuz mit der Aufschrift „An dieser Stelle wurde am 15.3.1945 die hl. Eucharistie gefeiert als Bullay unter Beschuss lag und seine Einwohner in den hiesigen Wäldern ihre Zuflucht fanden“. Seit 80 Jahren erinnert dieses kleine Kreuz an den schweren Beschuss durch Mörserangriffe und Flak-Feuer auf Bullay im Jahr 1945.

Im Februar 1945 wurde die Bullayer Brücke durch Bombenangriff zerstört und die Alliierten standen auf der Linie Wittlich – Reiler Hals, um Bullay einzunehmen. Am 15. März 1945 waren die Mörser- und Flakangriffe auf Bullay so stark, dass man befürchtete, diesen Tag nicht zu überleben. So beschloss Pastor Schneiders, an der Stelle wo jetzt das gusseiserne Kreuz steht, die hl. Eucharistie zu feiern und Gott zu bitten, diesen Angriff zu überstehen. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt und alle Bullayer überlebten die schweren Mörserangriffe an diesem Tag. Zwei Tage später, am 17. März 1945, bauten die Amerikaner eine Pontonbrücke über die Mosel von Alf nach Bullay und nahmen Bullay ein. Damit war für die Bullayer der Krieg beendet.

Als Dank und zur Erinnerung wurde kurze Zeit später das Kreuz in der Ank errichtet und das Gelübde abgelegt, jährlich an diese Stelle zurück zu kehren und Gott zu danken. So halten es die Bullayer nun schon seit 80 Jahren und pilgern, früher am Karfreitag, heute am Palmsonntag, den Kreuzweg betend zum Bullayer Kreuz.

 

Bernward Große Sandermann,

Lokales Team Bullay